Methodenkartei

Auf der folgenden Seite finden Sie eine Zusammenstellung von unterschiedlichen Methoden und deren Umsetzungsmöglichkeiten im Unterricht mit Schüler*innen mit einer Hörbehinderung.

 

Viele der hier dargestellten Methoden setzen in verschiedener Hinsicht sprachliche und kommunikative Kompetenzen der Lernenden voraus. Diese sind bei Schüler*innen mit einer Hörbehinderung jedoch nicht zwangsläufig gegeben (siehe →hier), sodass die Umsetzung der Methoden für die Schüler*innen eine enorme Herausforderung darstellen kann. Dieses gilt vor allem wenn …

  • unterschiedliche sprachliche Modi (DGS, LUG, LS) von den Schüler*innen innerhalb einer Lerngruppe verwendet oder bevorzugt werden oder eine Mehrsprachigkeit von verschiedenen Laut- und oder Gebärdensprachen vorliegt,
  • Einschränkungen im Sprachverständnis bestehen (z.B. aufgrund der Hörfähigkeit, der Versorgung, Stör- und Nebengeräuschen),
  • Einschränkungen im Textverständnis vorhanden sind und ggf. auch das Erfahrungswissen reduziert ist,
  • unterschiedliche Leistungsstände bzw. Bildungsgänge innerhalb einer Lerngemeinschaft bestehen.

Voraussetzung für das Gelingen einer Methode ist daher, dass sich die Lehrperson mit den Lernvoraussetzungen der Schüler*innen und hier insbesondere mit den sprachlichen Bedarfen und Kompetenzen intensiv auseinandergesetzt hat, um sowohl bei dem inhaltlichen Angebot, aber vor allem in dem sprachlichen bzw. kommunikativen Setting die Schüler*innen weder zu unterfordern noch zu überfordern.

Übersicht Methoden

Ampelfeedback (Ampel)

Blitzlicht

Cluster

Denken-Austauschen-Besprechen (DAB)

Dartscheibe

Einzelarbeit

Escape Room

Expert*innenbefragung

Fishbowl-Diskussion

Galeriegang

Geheime Post

Gruppenarbeit (Partner*innenarbeit)

Gruppenpuzzle

Kugellager

Lehrer*innenvortrag

Lernbüro

Lerntempoduett

Mind Map

Placemat

Projektarbeit

Redekette

Schüler*innenpräsentation

Stationenlernen

Stille Diskussion

Unterrichtsgespräch

Wochenplan

Würfeln

Einige der hier angebotenen Methoden sind kooperativ angelegt. Diese Methoden eignen sich auf der einen Seite besonders für den Unterricht mit Schüler*innen mit einer Hörbehinderung, da hier neben kooperativen Kompetenzen die Kommunikation explizit gefördert wird. Auf der anderen Seite stellen diese Methoden die Schüler*innen auch vor besonderen Herausforderungen. Eine sorgfältige Planung und eine sukzessive Heranführung der Schüler*innen an diese Arbeitsweise mit einer allmählichen Steigerung der geforderten Kompetenzen sind daher unerlässlich.

Je nach Zielsetzung kann es für die methodische Arbeitsweise bedeutsam sein, Schüler*innen, die gleiche kommunikative Modi benutzen, zusammen arbeiten zu lassen oder aber – sofern kommunikative Taktiken oder Strategien in verschiedenen Modi geübt werden sollen – sprachgemischte Gruppen zu bilden.

Des Weiteren ist zu bedenken, dass insbesondere bei kooperativen Methoden ein erhöhter Lärmpegel in der Klasse zu erwarten ist. Die Lehrperson muss daher dafür Sorge tragen, dass in der Klasse optimale Kommunikationsbedingungen vorzufinden sind. Neben der Nutzung der vorhandenen Hörtechnik wäre auch der Einbezug von etwaigen Nebenräumen denkbar.