Diagnostik

An dieser Stelle finden Sie Informationen zur

informellen Diagnostik und zur formellen Diagnostik

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch unter zu den Lernvoraussetzung sowie bei WSD.

Informelle Diagnostik

Im pädagogischen Alltag wird im Rahmen der Förderdiagnostik vor allem die pädagogische Beobachtung angewandt. Hierbei werden ausgehend von der subjektiven Beobachtung der Lehrperson zunächst individuelle Entwicklungs- und Leistungsstände der Kinder bzw. Jugendlichen sowie behindernde als auch förderliche Bedingungen in deren Umfeld eruiert (Kind-Umfeld-Analyse). Anschließend werden diese Ergebnisse in Beziehung zu Abläufen und Modellen in den jeweiligen Entwicklungsbereichen gesetzt (vgl. Lütje-Klose & Rödiger 2014). Diese Einschätzungen dienen schließlich dazu, einen an den Stärken der Kinder bzw. Jugendlichen orientierten Förderplan zu entwickeln, der daraufhin im Unterricht Anwendung und Umsetzung findet.

Bei der pädagogischen Beobachtung handelt es sich also um ein informelles diagnostisches Verfahren, welches sich nicht an etwaigen Normwerten, sondern einzig an dem individuell wahrgenommen Entwicklungsstand des Kindes bzw. Jugendlichen orientiert. Insbesondere wegen dieses ausgeprägten subjektiven Eindrucks der Lehrperson sollten im Rahmen der pädagogischen Beobachtung daher einige Kriterien bzw. Fragestellungen beachtet werden.

So sollte die pädagogische Beobachtung stets hypothesengeleitet erfolgen (vgl. Werning 2006). Ausgehend von einer konkreten Fragestellung ist zu überlegen, wie die Beobachtungen strukturiert werden können. Hierbei sind etwa Entscheidungen über die zu beobachtenden Situationen, den Zeitrahmen als auch die Sozialform zu treffen (vgl. Domsch & Krowatschek 2011). Ergänzend zu den eigenen Beobachtungen können Beobachtungsergebnisse von Kolleg*innen sowie Beobachtungen aus dem Umfeld des Kindes (beispielsweise der Eltern) und Einblicke in die Schüler*innenakte hinzugezogen werden.

Neben dieser informellen Diagnostik können zu verschiedenen Anlässen allerdings auch Verfahren der formellen Diagnostik hinzugezogen werden. Hierbei handelt es sich um normierte Testverfahren, die innerhalb eines bestimmten Lern- bzw. Entwicklungsbereich die Einordnung eines Kindes bzw. Jugendlichen im Vergleich zu einer Normstichprobe ermöglichen. Auf diese Weise können Abweichungen des Kindes bzw. Jugendlichen von der Altersnorm eindeutig erfasst und beschrieben werden.

Quellen:

Domsch H & Krowatschek D (2011) Förderpläne – kein Problem. Beobachten, entwickeln, durchführen, evaluieren. AOL, Hamburg
Lütje-Klose B & Rödiger M (2014) Diagnostizieren und Fördern – Förderplanung als Grundlage pädagogischer Prozesse. In: Friedrich Jahresheft, S. 126 – 127
Werning R (2006) Lern- und Entwicklungsprozesse fördern. Pädagogische Beobachtung im Alltag. In: Friedrich Jahresheft, S. 11 – 15

 

Formelle Diagnostik

Die hier angebotene Übersicht über diagnostisches Inventar enthält keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird kontinuierlich angepasst.